
Firefighting Exercise Roter Eber 2018
Am ersten Juni Wochenende konnte man im bayerischen Wald lange Fahrzeugkolonnen von Feuerwehr und Rettungsfahrzeugen sehen, die in Richtung Cham, genauer nach Chamerau unterwegs waren. Dabei waren Einheiten aus Deutschland, Österreich und Tschechien. Hintergrund war die Übung „Roter Eber“ die die Kooperation und Anpassungsfähigkeit der Rettungskräfte der drei beteiligten Länder trainieren sollte. Insgesamt über 2.500 Einsatzkräfte nahmen teil.
Die Übung basierte auf einem Szenario aus mehreren Unglücken, primär einem Waldbrand in schwierigem bergigen Gelände, welches dann zusätzlich durch Evakuierungen und einem schweren Auto- und Busunfall sowie weiteren kleinen Unglücken verkompliziert wurde. Ausgangspunkt der Übung war das Feuer eines Waldarbeiter Fahrzeugs, welches auf den Wald übergriff und aufgrund einbrechender Nacht und der damit einhergehenden Gefährdung der Rettungskräfte wegen Dunkelheit im unwegsamen Gelände nicht gelöscht werden kann. Daher wird die Bekämpfung am nächsten Tag mit Unterstützung von Kräften aus den Nachbarländern und angrenzenden Regionen fortgesetzt. Zur Bekämpfung des Feuers durch Bodenkräfte müssen dann Behelfsbehälter am Berg und die zur Befüllung notwendigen Schlauchsysteme eingerichtet werden, gleichzeitig werden Hubschrauber mit Löschbehältern eingesetzt und sogar ein Löschpanzer kommt zum Einsatz. Zusätzlich brechen mehrere kleinere Feuer aus, es gibt Unfälle in angrenzenden Industriegebieten und einen großen Bus- und Autounfall direkt auf einer großen Flussbrücke über den Regen. All diese weiteren Einsätze erfordern Koordinierung und korrektes Abarbeiten durch die eingesetzten Kräfte.
Für uns als Luftfahrt-Interessierte waren natürlich die Hubschrauber der Hauptgrund die Übung zu besuchen. Drei Hubschrauber wurden zum Absetzen von Feuerwehrleuten und zum Wasserabwurf verwendet:
Eine EC-135 P2+ der Bayerischen Polizei die vor allem Feuerwehrleute absetzte und die Wassertanks der Bodenkräfte auffüllte
Ein AS332L Super Puma der Bundespolizei die vor allem Feuerwehrleute absetzte und deren Equipment einflog
Eine Bell 412-EP der tschechischen Polizei die mittels Bambi-Bucket Wasser auf das simulierte Feuer abwarf
The first weekend in June saw an extensive movement of motorised rescue elements from southern Germany, Austria and Czech Republic moving towards the area of Cham, more precisely Chamerau – in the Bavarian Forest in southeast Germany. Background was the exercise “Roter Eber” (best translated with “Red Boar”) which should train the cooperation and as well adaptation of the rescue forces of the three involved countries. Overall 2.500 rescue forces were involved.
The exercise was based on a series of disasters which required the management of a forest fire in the mountainous region, further complicated by the need to evacuate people and in addition a huge car accident and additional smaller accidents. Basic is a fire of a forestall vehicle, which cannot be handled due to the approaching night and mountainous region and thus the fight against it continued the next day with the help of forces from the neighbouring countries. The fighting of these simulated forest fires included the creation of reservoirs and pipelines in the forests for the forces on the ground, helicopters and even a fire fighting tank. In addition to this several small fires, accidents and a large car accident involving a bus and cars on bridge across the river Regen create stress and require correct handling.
For us as aviation enthusiasts the main purpose of attending this exercise was the use of helicopters to winch fire fighters and drop water. For these purposes three rotorcraft were used:
An EC-135 P2+ of the Bavarian Police which was winching firefighters and refilling water tanks of ground based fire fighters
An AS332L Super Puma of the German Federal Police which was winching firefighters and equipment
A Bell 412-EP of the Czech Police which was dropping water from a Bambi Bucket
Die Übung fand in der Umgebung von Chamerau statt und starte für die Hubschrauber von einem Landeplatz auf einem Berg oberhalb des Ortes. Der Samstagmorgen beinhaltete vor allem die Einweisung der Feuerwehrleute die später abgeseilt werden sollten – wie sollten sie sich dem Hubschrauber mit drehenden Rotoren nähern und wie sich darin sichern. Dies nimmt Zeit in Anspruch – Sicherheit geht auch bei einer solchen Übung immer vor – weswegen am Vormittag nur einige Flüge zum Absetzen der Kräfte vorgenommen wurden.
Die am Hang gelegene Lichtung, in welcher die Kräfte abgeseilt wurden, machte es sowohl den Feuerwehrleuten als auch den Piloten nicht leicht. Zudem war sie relativ klein. Als die Flüge am Nachmittag wiederaufgenommen wurden erfolgte die Absetzung eines Trupps aus Feuerwehrleuten sowie deren Equipment durch den Super Puma und der EC-135. Da, wie erwähnt, die Lichtung relativ klein war mussten die abgeseilten Kräfte auch mit dem relativ starken Abwind des Hubschraubers klarkommen – dieser war natürlich beim Super Puma deutlich stärker als bei der EC-135 Neben dem Abseilen wurde auch der Aufbau eines Behelfstanks auf der Lichtung geprobt – dieser wurde danach durch den EC-135 befüllt. Auch die Bell 412 griff dann in das Geschehen ein – und warf vor allem Wasser auf das südöstliche Ende der Lichtung sowie in den Wald drum herum.
Später am Nachmittag wurde die Lichtung dann auch von den am Boden operierenden Kräften erreicht die inzwischen Leitungssysteme am Hang errichtet hatten und jetzt ihre Kollegen in der Bekämpfung des simulierten Feuers unterstützten. Das bedeutete dann auch das nahende Ende der Übung und die Hubschrauber holten daher die abgeseilten Kräfte sowie deren Equipment wieder ab und brachten es zurück zur Landezone.
Wir möchten uns dafür bedanken die Übung besuchen zu können und möchten an dieser Stelle ein Lob an all die beteiligten Crews und Rettungskräfte aussprechen die an der Übung an diesem heißen schwülen Tag teilgenommen haben.
The exercise was run around the village of Chamerau with a landing spot on a small mountain close by. On Saturday morning a significant time was spent explaining the firefighters which should be winched how to approach the running helicopter and secure themselves in the cabin. This of course takes time – safety first – and thus only a few flights where performed in the morning.
The winch area – a clearing in the forest with a significant gradient – made it difficult for the firefighters on the ground and as well the pilots. Furthermore, it was relatively small. Once the flights resumed in the afternoon they trained to winch a group of firefighters and their equipment in the clearing – using mainly the Super Puma but as well the EC135. Due to the small size of the clearing and the helicopters hovering low the teams had to fight as well the downwash – which was logically more significant with the Super Puma than the EC135. The training included next to the winching of the firefighters and their equipment as well the erecting of a mobile water reservoir – which was afterwards partly filled by a water drop from the EC135. After a while the Bell 412 joined as well the action – dropping water on the clearing and sometimes in the forest around.
Later in the afternoon the area was then as well reached by the ground base firefighters who had in the meantime created pipelines up on the mountain and thus supported their colleagues in fighting the fire. This marked as well the nearing of the end of the exercise and the helicopters finally picked up the previously dropped equipment and brought it back to the landing zone.
We appreciate the option to visit this exercise and have high praise for the crews and firefighters training on this day in the hot and humid conditions.